Die spätmittelalterliche Wehrkirche St. Wolfgang in Grades im Metnitztal ist ein wunderbares Beispiel gotischer Baukunst. Die Kirche wurde zwischen 1451 und 1474 auf einem Felsplateau über der Ortschaft Grades errrichtet. Die bis zu 80 cm dicke Mauer, die den Kirchhof umläuft, ist bis zu neun Meter hoch und von vielen Schlüsselscharten durchbrochen, die innen einst von einem hölzernen Wehrgang aus bedient werden konnten.
Die Kirche, die dem Heiligen Wolfgang geweiht wurde, enthält auch eine Reliquie des Heiligen – ein Stück eines Unterarmknochens – der vom Abt des Benediktinerklosters St. Emmeran (wo der Heilige begraben liegt) in einer Silberfassung als besondere Gabe anläßlich der Fertigstellung der Kirche übergeben wurde. Seit damals ist die Kirche eine besondere Gnadenstätte. Zwei Mal im Jahr wird die Reliqiue den Gläubigen gezeigt.
Kirchen mit gotischen Altären sind in Österreich sehr selten, da im Zuge der Modernisierung im Barock alles „alte“ entfernt wurde. Einige der spektakulären Flügelaltäre sind jeoch gottseidank erhalten geblieben. In den reichen Gemeinden und in den größeren Städten sind die gotischen Einrichtungen jedoch großteils entfernt worden.