Der Mensch hinterläßt seine Spuren: Auch in den entlegensten Regionen der Welt – tut er das und hat es schon früher getan. Wir sind heute auf der subantarktischen Insel Südgeorgien – einer der spektakulärsten Eilande der Welt. Die rund 3.800 km2 große Insel verfügt über elf Berge mit mehr als 2.000 m Höhe und einem Gipfel mit fast 3.000 m Höhe. Hier gibt es Gletscher, Eisfelder und Wasserfälle – aber keine Bäume.
Südgeorgiens großartige Landschaft ist Heimat unzähliger Tiere – darunter Pinguin- und Seevogelkolonien und natürlich See-Elefanten, sowie vier verschiedene Robbenarten. Die rund 160 km lange Insel gilt als eine der größten Brutplätze für Königspinguine.
Der Homo sapiens kam erst relativ spät hierher. Erst 1756 wurde Südgeorgien entdeckt und blieb bis 1888 quasi unberührt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es als Robben- und Walfangstation ausgebaut. Stromness war von 1907 bis 1931 eine der großen Walfangstationen hier, die allerdings erst 1961 verlassen wurde. Und so sieht es heute hier aus: die meisten der Gebäude sind verfallen und extrem einsturzgefährdet. Viele der Häuser sind zudem asbestverseucht.
Den schlafenden Robben und See-Elefanten scheint das recht egal zu sein. Aber das Gemetzel, das der Mensch hier in knapp 50 Jahren angerichtet hat, ist bar jeder Vorstellungskraft. Hier wurden so viele Wale geschlachtet, dass sich die Population bis heute nicht davon erholt hat. Zudem brachte man Tiere und Pflanzen an Land, die hier nie heimisch waren. Mäuse und Ratten setzten die heimische Fauna unter Druck. Seit einigen Jahren wird unter enormen Kosten daran gearbeitet, die Nager auszurotten.
Südgeorgien ist ein Mahnmal des menschlichen Handelns, ein Mahnmal der Gier und Ausbeutung der Natur. So gesehen ist es gut, wenn diese Übrigbleibsel hier bleiben……sie sind ein Zeichen der Wunden.