Das Wort „Tattoo“ hat seinen Ursprung in Samoa/Polynesien. „Tatau“ bedeutet Hautverzierung und das hat hier grosse kulturelle Bedeutung. In der immer noch sehr traditionellen Lebensstruktur – dem „faa Samoa“ – wird das auch noch weit praktiziert.
Ich hatte 2003 das große Glück bei einer Familie in Samoa aufgenommen zu werden und bekam so die Möglichkeit, viel zu lernen und zu sehen. Geplant war eigentlich, den Tätowierer bei seiner Arbeit über die Schulter schauen zu können. Doch ausgerechnet an diesem Tag war er nicht da.
Dafür konnte ich den Mann besuchen, der im Zuge seines Tätowierungszeremoniells einen Tag zum Ausruhen hatte. Zur Tradition gehört nämlich auch dazu, dass man nach dem Tätowieren keine Schmerzmittel einnehmen darf. Die Schmerzen müssen ohne Medikament ertragen werden.
Das Tattoo war noch ganz frisch und der Mann litt an starken Schmerzen, was man an seinem Gesicht ablesen konnte. Es war eine große Ehre, dass ich diese Bilder machen konnte und damit einer so intimen Situaton beiwohnen durfte.
Ein guter Tattoo-Meister ist einer, der sehr kreativ in der Formgebung ist. Denn kein Tattoo sollte gleich aussehen.
De beiden Bilder entstanden bei meinem ersten Samoa-Aufenthalt vor 15 Jahren. Damals gab es noch keine Mobil-Telefonie und auch keine Smart-Phones. Wie sich das tägliche Leben in Samoa verändert hat, weiß ich nicht, werde das aber hoffentlich bald erfahren.
Wenn man vor Jahren einmal in einer Region unterwegs war und dann später wiederkommt, kann man schon einiges Neues entdecken – vor allem aber wie sehr sich die Welt verändert.
Was übrigens auch kaum vorstellbar ist, ist die Tatsache, dass Samoa von 1900 bis 1914 (de jure aber sogar erst 1919) eine deutsche Kolonie war. Die Übrigbleibsel aus dieser Kolonialzeit sind minimal – eines davon ist der tägliche Fahnenappell der samoanischen Polizei mit Marschmusik.
Weitere Informationen: SOUTH PACIFIC TOURISM ORGANISATION (SPTO)
http://spto.org/ und http://www.samoa.travel