Die Semmeringbahn war die erste Gebirgseisenbahnlinie der Welt. Sie verbindet Niederösterrreich mit der Steiermark und führt durch eine traumhafte Landschaft – in die sich dieses technische Wunderwerk perfekt einpasst. 1854 wurde die von Carl Ritter von Ghega konzipierte 41 km lange Strecke, die eine Distanz von 21 km Luftlinie überwindet, eröffnet. 14 Tunnels und 16 Viadukte sowie mehr als 100 steinerne Brücken befinden sich entlang dieser Bahnstrecke. Ghega legte eine formidable Leistung hin, da er Unkenrufe verstummen ließ. Die spektakuläre Eisenbahnstrecke wurde übrigens so vorausschauend gebaut, dass auch heute noch Züge – mit deutlich höherer Tonnage als sich Carl Ritter von Ghega das je hätte träumen lassen – darauf fahren können.
Entlang dieser großartigen Eisenbahnstrecke gibt es einen „Bahnwanderweg“ – bei dem man wirklich gute Aussichtspunkte erreicht und wobei einem erst klar wird, welche Meisterleistung der Erbauer damals vollbracht hat.
Das untere Bild zeigt das großartigste und zugleich auch mächtigste Bauwerk des Semmerings: Die 184 Meter lange und 46 Meter hohe Brücke über die „Kalte Rinne“. Das Viadukt mit seinen fünf unteren und zehn oberen Gewölben hat einen Bogenhalbmesser von 190 Metern und gilt als technisches Meisterwerk, da es bis zu dieser Zeit keine solchen Konstruktionen für Eisenbahnen gab.