Schreibstube im Freien, Ipoh, Perak, Malaysia

Geschrieben von: Wolfgang Weitlaner 14/10/2015 unter: Afrika, Asien, Fotoblog, Südostasien Hinterlasse einen Kommentar

Ich habe im September 2015 meine dritte Reise nach Malaysia gemacht: Diesmal weil ein Magazin mir den Auftrag gegeben hat, etwas über die Kulinarik dieses Landes zu berichten – speziell über Penang. Bis dorthin hatte ich ein paar Tage Urlaub…..und weil auf Reisen immer etwas Unerwartetes geschieht, vor allem dann, wenn nicht alles von vorneherein genau organisiert ist, bin ich plötzlich Planlos in Kuala Lumpur gestanden. Ich habe mich dafür entschieden mit dem Zug nach Penang zu fahren und eine Nacht in Ipoh zu bleiben, weil ich noch Zeit hatte.

Ipoh war einst eine sehr reiche Stadt, weil um 1850 in der Umgebung Zinn entdeckt wurde und diese Stadt in diesen Handel involviert war. Kaufleute kamen aus China und ließen sich hier nieder. Malaysia war damals britisch. Es dauerte nicht lange und die Stadt erfuhr einen riesigen Aufschwung und bekam wunderschöne Gebäude – viele davon waren von englischen Architekten geplant, die auch in Indien so manches gebaut hatten. Ein schönes Beispiel für diese schöne Architektur war der Bahnhof, der heute noch liebevoll das „Taj Mahal Ipohs“ genannt wird. Der Reichtum hielt allerdings nicht ewig an – aber Ipoh wuchs weiter. Und man errichtete einen neuen Stadtteil jenseits des Flusses, der seinerzeit die Stadtgrenze bildete. Heute kommen nicht sehr viele Touristen hierher, obwohl man einiges anschauen kann und zudem extrem gut essen kann (was in Malaysia allerdings keine Besonderheit darstellt).

Bei meinem Stadtspaziergang entdeckte ich diese zwei Herren, die einen sehr seltsamen Beruf ausübten, den es bei uns nicht mehr gibt: Sie waren Schreibkräfte, die für ihre Kunden Formulare und Schriftstücke ausfüllten – und zwar auf der mechanischen Schreibmaschine. Ich konnte meine Blicke nicht von ihnen lassen, weil es nun doch schon ein paar Jahre her ist, dass ich eine solche Maschine zu Augen bekam. Die beiden waren sehr freundlich und haben auch gleich mit mir gesprochen und mich allerlei gefragt. Mein Wunsch war, dass ich sie fotografisch festhalten durfte. Und das war kein Problem. Nach der kurzen Konversation arbeiteten sie rasch und konzentriert weiter.

Übrigens stand in meinem Reiseführer, dass die Menschen in Ipoh für ihre Freundlichkeit bekannt sind – und dem kann ich uneingeschränkt zustimmen!

Mein Tipp:

Der Reiseveranstalter FTI bietet übrigens mehrere sehr gute Rundreisen durch Malaysia an. Wer nur wenig Zeit hat, sollte es in Betracht ziehen, eine geführte Rundreise zu buchen – da manche Ziele schwer erreichbar sind bzw. nur mit Mühen. Idealerweise kann man diese Rundreisen auch mit Bade- oder Kulturaufenthalten verlängern.