Port Stanley – die Hauptstadt der Falkland Inseln – ist seit Jahrhunderten als letzter Hafen vor Südamerika (oder als erster danach) bekannt. Zur Hochblüte des Britischen Empire war es eine wichtige Versorgungsstation der britischen Marine und als Tiefseehafen übernahm es die Reparatur von Schiffen, wurde eine Basis für Walfänger und Robbenjäger und versorgte einlaufende Schiffe mit Kohle.
Alle, die etwa die Umrundung von Kap Hoorn nicht schafften, endeten hier. Versicherungsexperten schätzten die Kosten für eine Instandsetzung nach Beschädigungen. Für manche Schiffe war das das Ende. Sie dienten dann als schwimmende Lagerräume, bis der nächste Sturm sie weiter zerstörte oder abtrieb. Stanley – mittlerweile ohne dem Präfix ‚Port‘ – machte sich so einen Namen.
Viele der Schiffe strandeten aber auch hier: Die Gewässer um die Falkland Inseln sind selbst so heimtückisch, dass so mancher Kahn hier Schiffbruch erlitten hat. Die Wracks um die Inseln sind so weltweit bekannt geworden. Und mittlerweile genießen viele der hier gestrandeten Schiffe einen gewissen Kultstatus.
Die Falkland Inseln standen zwei Mal in den Gazetten der Weltpresse: das erste Mal im Dezember 1914 – als die britischen Streitkräfte einen Angriff des deutschen Geschwaders von Admiral Graf von Spee erfolgreich abwehrten (das kostete fast 2.300 Menschenleben) und dann 1982 als die Britischen Streitkräfte die Argentinier, die die Inseln besetzten, erfolgreich vertrieben (fast 1.000 Todesopfer waren zu beklagen).
Die Wracks der Falkland Inseln sind jedenfalls weithin bekannt – darunter auch jenes der „Lady Elizabeth“ – die mittlerweile im Hafen von Stanley vor sich hinrostet.
Am 4. Dezember 1912 verließ die „Lady Elizabeth“ den Hafen von Vancouver (British Columbia) mit dem Zielhafen Delagoa Bay /Mosambik. Bei der Umrundung von Kap Hoorn geriet sie in einen schweren Sturm, bei dem vier Mann über Bord gingen. Sie schaffte die Umrundung jedoch und lief etwa 25 km außerhalb von Stanley auf ein Riff. Dabei wurde sie schwer beschädigt, konnte jedoch den Hafen noch erreichen.
Von Versicherungsexperten in Stanley wurde sie als seeuntauglich deklariert und endete schließlich als schwimmender Kohlebunker im Hafen von Stanley. Doch dort war die Odysee des Schiffs noch nicht zu Ende: Im Februar 1936 rissen die Leinen in einem Sturm und das Schiff wurde an seine heutige Position getrieben. Trotz einiger immer größer werdender Löcher im Rumpf ist die Lady Elizabeth in erstaunlich guter Erhaltung. Vorhaben das Schiff in ein schwimmendes Museum umzuwandeln, scheiterten an den Kosten.