Wie gesagt, alles, was auf eine Insel gebracht wird, verbleibt auch dort. Das gilt meines Wissens nach für alle Inseln. Ich habe mich immer sehr für Müllplätze in Inselstaaten interessiert, weil ich wissen wollte, wie es dort aussieht. In den meisten Fällen landeten dort Plastikabfälle, die mancherorts verbrannt, anderswo deponiert wurden. Und das zweite waren ausgediente Fahrzeuge.
Auf der Karibikinsel Dominica entdeckte ich in einem Dorf diese beiden Fahrzeuge, die mich sofort faszinierten – weil man anhand ihrer Verfallsstadien schön sehen kann, wie sich die Natur in die menschlichen Machwerke frisst und sich das Terrain zurückholt, das ihr zuvor weggenommen wurde.
Ich mag den Vorwurf, dass man Bewohnern solcher Länder als Dreckig bezeichnet nicht. In den vielen Jahrhunderten gab es hier nie Abfälle, die nicht von selbst verrotteten. Erst seit wenigen Jahrzehnten gibt es Müll, der nicht zerfällt – oder nur so langsam, dass man nach 100 Jahren nicht feststellen kann, wie viel davon weniger da ist. Großkonzerne wie Coca Cola haben die Produktion von wiederbefüllbaren Glasflaschen eingestellt und sie durch PET-Flaschen ersetzt. Und diese liegen auf allen Kontinenten dieses Planeten überall – bevorzugt im Dschungel und im Meer.
Das Argument der Konzerne lautet ganz einfach und plausibel: „Wir verkaufen ja nur den Inhalt.“ Ich habe Streitgespräche über Abfall und Entsorgung in den Tropen live miterlebt. Leider gehen diese Gespräche immer zu Ungunsten der dort lebenden Menschen aus. So ist das in einer Welt, in der Geld regiert.
Wir müssen froh sein, dass es solche Konzerne wie Danone, PepsiCo, Coca Cola, Nestlé, Unilever und wie sie alle heißen gibt, denn sie sorgen für eine Rundum-Versorgung……ob wir die so wollen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Und dass Nestlé seine Produktion in irgendeinem Land einach schließt, dagegen kann man übrigens auch nichts machen – auch wenn dann wieder ein paar 100 Menschen arbeitslos sind. Um den Konzern braucht man deshalb übrigens nicht bangen, denn der erwirtschaftet weiter fette Gewinne.