Es sind bedeutende Türen, die die wichtigsten Orte unserer menschlichen Existenz von der Außenwelt abschotten: Jener Ort, wo wir ‚verstoffwechseln‘, was wir zuvor als feste und flüssige Nahrung zu uns genommen haben. Dass es abgeschlossene Räume gibt, wo man dieses Geschäft in Abgeschiedenheit verrichten kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Obwohl diese Latrinentür ein Datum trägt, das etwas länger zurückliegt, so ist selbst im 21. Jahrhundert in vielen ländlichen Ländern des Südens die Verrichtung dieses tagtäglichen Geschäfts mit großen Risiken verbunden. Das Wissen darüber habe ich von der in Singapur beheimateten „World Toilet Organization“ (die nicht das Kürzel WTO trägt) und die einmal jährlich -am World Toilet Day – auf die dramatische Situation aufmerksam macht.
Dieses Thema mag vielleicht für viele erheiternd wirken, in der Realität ist es das aber nicht. Trotz der so ehrgeizigen Unterfangen einzelner Multimilliardäre die Lebenssituation von Menschen in armen Ländern zu verbessern – wird eher daran gearbeitet, irgendwelche Medikamente oder Vakzine dorthin zu schicken, als sauberes Trinkwasser bereitzustellen und die sanitären Einrichtungen auszubauen. Sauberes, keimfreies Trinkwasser ist allerdings ein Garant dafür, dass viele Erkrankungen – vor allem Durchfälle – gar nicht erst entstehen. Und das ist in diesen Ländern wesentlich. Durchfallerkrankungen schwächen das Immunsystem und das ist – vor allem bei Kindern – ein großes Problem.
Der Verdacht, dass Hilfe durch großzügige finanzielle Unterstützung von multinationalen Pharmakonzernen, die Hilfslieferungen in arme Länder schicken, erst recht wieder Geld in die Kasse der großzügigen Spender spült, läßt sich nicht ganz ausräumen und steht schon seit Jahren unwiederlegt im Raum. So gesehen ist der heutige Beitrag im Blog auch ein Aufruf, sich über diese Problematik einmal den Kopf zu zerbrechen.
Bayrisches Reisefreuden
Das Bild entstand auf einer Reise durch Bayern. Obwohl der Zutritt zu diesem Hof nicht öffentlich ist – vielmehr ist es der beherzten Eigentümerin zu verdanken, dass wir diesen Blick genießen konnten – bot er einen Einblick ins bäuerliche Leben des 19. Jahrhunderts.
Dieser Hof befindet sich auf dem „Wolfgangweg“ – einem Pilgerweg, der von Regensburg in Bayern bis St. Wolfgang im Salzkammergut führt. Hier befinden sich zahlreiche Klöster und Kirchen, die von den Brüdern Asam – Cosmas Damian Asam (1686–1739) und Egid Quirin Asam (1692–1750) – beide Bildhauer, Maler und Stuckateure – gestaltet wurden. Die schlichten Bauernhäuser in dieser wunderschönen Landschaft bilden eine Antipode zu den überladenen Barockkirchen.