Natürlich habe ich die Fotos schon lange und habe damit auf einen ganz bestimmten Tag gewartet. Diese Bilderserie unterstreicht meine Begeisterung für Südgeorgien (South Georgia) – und es sind die wahrscheinlich allerbesten Bilder, die ich von dort machen konnte.
Eines gleich vorweg: diese Fotos sind nicht bearbeitet, sondern sie bilden das ab, was diese sub-antarktische Insel ausmacht. Und dabei kann man auch erkennen, welche atemberaubende Landschaft hier am Ende der Welt vorherrscht.
Die Fotos entstanden am Weihnachtstag 2014. Das Wetter war großartig: es hatte +13 Grad und wir hatten den Vormittag in Grytviken/King Edward Point verbracht und sind anschließend Richtung Fortuna Bay aufgebrochen. Dort konnten wir an Land gehen und uns frei bewegen. Die größte Herausforderung lauerte am Küstenstreifen, denn die Seehunde dort waren sehr aggressiv und zeigten ihre Zähne. Wenn man diese Hürde überwunden hatte, konnte man problemlos landeinwärts gehen.
Wenn man diese Königspinguinkolonie erstmals sieht, stockt es einem den Atem…..es ist schier unglaublich, was sich hier abspielt.
Die kurze Sommersaison treibt die Entwicklung des jungen Lebens ordentlich weiter. Die Pinguine mit dem braunen Daunen-Fell sind junge Erwachsene (etwa zehn bis 13 Monate alt). So lange sie noch die braunen Federn tragen, werden sie von ihren Eltern noch gefüttert. Wenn sie das braune Daunen-Fell verloren haben sind sie nicht mehr von ihren Eltern abhängig. Geschlechtsreif sind sie allerdings erst im dritten Lebensjahr.
Königspinguine bevorzugen bei der Brut sonnige Plätze und dieser Platz ist wohl prädestiniert dafür. Die Kolonie umfasst hier rund 60.000 Brutpaare, die üblicherweise im November hier an Land gehen und im Dezember mit der Bebrütung beginnen.
Die Königspinguinkolonie von Südgeorgien ist übrigens eine der bekanntesten und eine der größten. Die Insel, die von Großbritannien verwaltet wird – sie war bis in die 1980er-Jahre ein Teil der „Falkland Islands Dependencies“ (also ein von den Falkland Inseln abhängiges Gebiet), ehe sie zu einem eigenen Territorium erklärt wurde.
Die Briten haben sehr viel Geld dafür ausgegeben, Südgeorgien von eingeschleppten Nagetieren (und anderen Bio-Invasoren) zu befreien. Das ist auf der immerhin 3.592 km2 großen Insel (die Fläche entspricht fast jener des Burgenlands) kein sehr leichtes Unterfangen.
Die Anlandungsgebühren auf Südgeorgien sind sehr hoch und außerdem dürfen max 200 Personen hier an Land gehen. Dennoch bringt der Tourismus einiges an Geld. Die Erlöse aus dem kleinen Souvenirladen in Grytviken – der auch online (via England) liefert – gehen unmittelbar in den Erhalt des mittlerweile denkmalgeschützten Ortes.
Eine Reise nach Südgeorgien kann man nur mit einer Reederei unternehmen, die kleine Schiffe betreibt. Ich war mit der FRAM von Hurtigruten da.
Diese Gechichte ist meiner Reisegruppe, „den Glorreichen Sieben plus Eins“ – großartig liebe und tolle Mitreisende aus drei Ländern – gewidmet und auch all jenen, die nicht aufgehört haben, zu träumen. Wenn man diese Kulisse das erste Mal sieht, wird einem diese Dimension nicht bewußt – und auch nicht, wie weit diese Insel von der Zivilisation entfernt liegt. Wenn man dann noch in einen Sturm kommt, wird einem ganz schnell klar, wie klein wir als Menschen sind – und wie sehr wir den Naturgewalten ausgeliefert sind.