Ich würde mal vorsichtig sagen, dass das einer der schönsten Berufe ist: Kochlehrerin. Diese Geschichte ist sehr speziell, denn sie begann mit dem Auftrag eines Magazins eine „Gourmetgeschichte“ in Penang/Malaysia zu recherchieren. Das Penang Tourism Board war sehr hilfreich, als ich nach einem Kochkurs fragte. Und man hat mir Frau Pearly Kee empfohlen, die erst vor wenigen Jahren ein Kochbuch über die Nyonya/Peranakan-Küche geschrieben hat. Diese Küche ist nämlich die Spezialität von Penang. Ihr Ursprung liegt in der Mischung der verschiedenen Traditionen der Einwanderer Malaysiens ab dem 19. Jahrhundert. Peranakan hat chinesische Wurzeln – ergänzt durch malayische Spezialitäten. Die chinesischen Einwanderer kamen nahezu alle aus den südlichen Provinzen. Sie sprachen und sprechen bis heute Hokkien – verstehen kein Madarin und heute nach vier oder sogar fünf Generationen können die wenigsten von ihnen die chinesichen Schriftzeichen lesen.
Ein Kochkurs bei Pearly Kee beginnt am Markt. Dort hat sie mir alle Zutaten gezeigt. Wir haben schon dort Unmengen an Sachen gekostet und ausprobiert. Alleine dieser Teil des Kurses war lehrreich und sehr lustig. Ich habe viele Verkäufer kennengelernt, unzählige Bilder gemacht und sehr viel gelacht. Penangs bunter Mix verschiedener Ethnien – von Chinesen, über Inder, Malayen und natürlich Europäer ist großartig.
Nach diesem Abenteuer ging es schnurstracks in die offene Küche zu Pearlys Homecooking-Schule. Dort erfuhr ich weiteres über verschiedene Zutaten und die Bedeutung der einzelnen Gemüsen und Gewürzen für die Gesundheit. Als Verfechterin einer reichhaltigen und vielfältigen Ernährung klärte sie mich dahingehend auf.
Ich durfte drei verschiedene Gerichte kochen -und auf ausdrücklichen Wunsch von mir hin, erfüllte sie mir den Wunsch eines meiner absoluten Lieblingsgerichte Malaysiens zusätzlich ins Programm zu nehmen: die gebratenen Reisbandnudeln Char Kuay Teow.
Pearly Kee hat mir gezeigt, dass die Küche Malaysiens eine der besten Fast-Food-Küchen ist: In nur knapp vier Minuten kann man diese Nudeln zubereiten. Und den Beweis trete ich it diesem von mir gedrehten Video an – mein lieber Freund Timon war mir beim Schnitt behilflich.
Für alle, die das nachkochen wollen, verrate ich die Zutaten hier noch einmal:
Char Koay Teow – Stir Fried Rice Noodle
Zutaten:
300 gr. breite Reisnudeln (in kaltem Wasser eingeweicht)
1 Chines. Kochwurst in breite Ringe geschnitten
8 Stk. rohe geschälte Garnelen
½ Tasse Bohnensprossen
4 Stk Schnittlauch in Ringe geschnitten
Schweineschmalz (Schweinefett) zum Braten
2 Eier
50 Gramm Herzmuscheln ohne Schale
4 Knoblauchzehen
4 rote Chilies (können bei Bedarf auch weniger sein)
Sauce:
15 ml (1 Tbsp) Oyster Sauce
5 ml (1 tsp) Zucker
15 ml (1 Tbsp) Fischsauce (thailändisch: Nam Pla)
15 ml (1 Tbsp) Dunkle Sojasauce
30 ml (2 Tbsp) Helle Sojasauce
eine Prise gemahlenen weißen Pfeffer
Zubereitung:
Alle Zutaten müssen vor der Zubereitung bereitstehen. Zunächst wird das Schweineschmalz langsam erhitzt und dann der Knoblauch mit den vier Garnelen beigegeben. Gas voll aufdrehen und Wok erhitzen. Es ist darauf zu achten, dass die folgenden Zutaten erst beigegeben werden, wenn die Garnelen ihre graue Farbe verloren haben und rosa werden. Anschließend wird die Hitze erneut reduziert, die Nudeln sowie die Wurst mit einem Löffel Sauce zugefügt. Mit der Kelle wird alles durcheinander gewirbelt, so dass die Nudeln ihre weiße Farbe verlieren und transparent werden.
Anschließend werden die Nudeln im Wok zur Seite geschoben, das Ei aufgeschlagen und in den Wok gekippt. Wenn das Eiweiß dicker geworden ist, werden die Herzmuscheln, der Schnittlauch und die Sojasprossen hinzugefügt. Anschließend unter großer Hitze noch einmal durchgewirbelt. Eine Prise gemahlener weißer Pfeffer sorgt für noch ein wenig mehr Geschmack.
Anmerkung:
Pearly Kee bereitet Char Koay Teow portionsweise im Wok zu. Sie folgt damit der Tradition der ‚fliegenden‘ Hawker Food Stände, die ebenfalls immer nur portionsweise zubereiten.
Penang ist eine meiner absoluten Lieblingsplätze in Südostasien. Der Grund dafür liegt in dieser einzigartigen Mischung verschiedener Kulturen auf einem so kleinen Platz. Penang ist ein Pendant zu Singapur….und es ist wirklich sehr spannend diese beiden auf einer Reise zu besuchen – vor allem wenn man sich für Kulinarik interessiert. Die beiden Städte waren übrigens beide Bestandteil der britischen Straits Settlements – wobei Penang zuerst die Hauptstadt dieser war, dann Singapur.
Malaysia ist ein tolles und unkompliziertes Reiseland, das hierzulande viel zu wenig bekannt ist. Ich empfehle eine geführte Rundreise, vor allem für diejenigen, die viel sehen wollen und nicht selbst planen.
Ein Beispiel ist diese Reise – die ab Österreich mit der prämierten Qatar Airlines geflogen wird
„Best of Malaysia“
11 Tage Rundreise ab/bis Kuala Lumpur
ab € 1.666,- p.P.
Eingeschlossene Leistungen:
- Flüge ab/bis Wien oder München mit Qatar Airways nach Kuala Lumpur
- 8 x Nächtigung in 3* Hotels
- Verpflegung lt. Programm
- Deutsch sprechende Reiseleitung
- Transfers in klimatisierten Fahrzeugen
- Ausflüge, Besichtigungen und Eintrittsgelder