Sonntag , 22 Dezember 2024
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Frau beim Flechten, Abaiang, Kiribati, Südsee


Kiribati ist ein eigenartiger Staat – mit knapp 800 km2 Landfläche ist er nicht einmal doppelt so groß wie Wien. Allerdings verteilt sich diese Landfläche auf rund 5 Mio. km2 Meeresfläche. Kiribati ist damit eines der größten Länder der Welt.

Das Inselreich, das als britische Kronkolonie Gilbert & Ellice Islands (die Ellice Inseln sind die Atolle, die heute als Tuvalu unabhängig sind) hieß, war ein von den Briten stiefmütterlich behandeltes Gebiet. Lange Zeit über wurde es von Fiji aus verwaltet. Die einzige Ressource, die man hier der Erde entnehmen konnte, waren Phosphate auf der Insel Banaba (Ocean Island). Nachdem diese abgebaut waren – fielen die Inseln wieder in ihren Schlaf zurück.

Unglücklich an der Kolonie war zudem, dass die Bewohner der beiden Inselgruppen nicht derselben Ethnie angehörten: Während die Tuvaluer (Ellice-Insulaner) Polynesier sind, sind die I-Kiribati (oder Gilbertesen) Mikronesier. Aber wie schon oft in der Geschichte kümmerte das die Kolonialherren reichlich wenig.

Gegen Ende der 1970-er Jahre trennten sich die beiden Inselgruppen und wurden nacheinander unabhängig. Trotz der paradiesischen Strände auf den flachen Korallenatollen etablierte sich kein nennenswerter Fremdenverkehr, denn dazu fehlt die nötige Infrastruktur.

Kiribatis Hauptatoll Tarawa verfügt über einen internationlaen Airport, der auch wöchentlich von Fiji aus angeflogen wird, aber an der nötigen Hotelinfrastruktur fehlt es auch hier. Noch dramatischer sieht es auf den outer Islands aus: dort gibt es auf jedem Atoll nur ein einziges Guesthouse, das europäischen Standards zumeist nicht entspricht. Bestenfalls Abenteurer verschlägt es hierher.

Als ich 2001 in Kiribati war, lernte ich einen Schweizer kennen, der hier Computerprogramme für die Regierung installierte und der mir bei meinem Aufenthalt hier half. Am Programm standen dann drei Atolle: Butaritari, Abaiang und Nord-Tarawa (das vom südlichen Teil durch einen Kanal abgetrennt ist).

Abaiang Flechterin

Die getrockneten Blätter der Pandanus-Palme werden zum Flechten von Matten verwendet

Süd-Tarawa, Dorf

Dorf in Nord-Tarawa an der Lagune bei Ebbe. Auffällig die grosse Zahl an herrenlosen Hunden

In den insgesamt drei Wochen Kiribati lernte ich viel Neues kennen –  vor allem die Lebensweise der Menschen auf den Inseln. Die geflochtenen Matten, die von dieser Frau gefertigt wurden, sind heute noch meine Tischsets.

Reisetipps:

Wer Südsee ganz authentisch erleben will, sollte sich eine Reise nach Kiribati überlegen. Wohl gemerkt ohne Komfort und ohne westliche Produkte. Diese findet man wohl noch auf der Hauptinsel Tarawa – aber sicher nicht mehr auf den Outer Islands. Dort gibt es weder abgepacktes Trinkwasser, noch Bier oder Coca-Cola. Die Unterkünfte sind sehr einfach – es gibt auf jeder Insel ein Guesthouse, das von der Regierung errichtet wurde. Geschlafen wird dort entweder in traditionellen Stohhütten mit Betonboden oder in Steinhäusern. Warmwasser gibt es nicht – und Strom auch nur von 18.00 bis 22.00.

Anreise via Nadi International/Fiji mit Air Fiji

Homepage von Kiribati Tourism

Website-logo

SOUTH PACIFIC TOURISM ORGANISATION (SPTO) http://spto.org/

 






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