Es ist ungerecht ein einzelnes Foto von einer Umweltkatastrophe herauszupicken. Und doch steht dieses Bild für viele Einzelereignisse auf unserem Planeten. Einzelereignisse, die es auf allen Kontinenten in verschiedenster Art und Weise gibt. Das ist nur eine davon. Ich mache ungern Bilder davon, wenn Plastikabfälle auf unbewohnte Strände gespült werden oder Kanäle über und über mit Dreck zugemüllt sind. Und doch gehört das alles zum Alltag, es gehört zum Reisen und es gehört zum Leben dazu. Trotz unserer enormen Fähigkeiten, ist es uns Menschen nicht gelungen, die Erde sauber zu halten. Das Verheerende daran ist, dass sie sogar immer noch schmutziger wird. Skrupellose Geldgier von Mega-Konzernen, Politikern und miesen Geschäftemachern sind die Ursache dafür, dass Müll nicht ordentlich entsorgt, sondern global verteilt wird. Angespült auf unbewohnten Eilanden, wo selbst seit Jahrzehnten keine Menschenseele mehr lebt, sorgt er dort dafür, dass tausende Seevögel, Schildkröten, Meeressäuger oder Fische elend verenden. Oder giftige Brühen, die sich stinkend in Bäche, Flüsse und zuletzt ins Meer ergießen, aus dem wir übrigens immer noch hemmungslos mehr Fische entnehmen als zum Erhalt von gesunden Populationen erforderlich sind. Die tropischen Regenwälder holzen wir ab und errichten dort Monokulturen – entziehen Indigenas jegliche Lebensgrundlage und sorgen zudem dafür, dass dort Niederschläge ausbleiben. Saatgutkonzerne versprechen mit modernen Züchtungen alle Menschen satt zu machen. Die Folgen unseres Treibens werden jetzt langsam spürbar. Wir sind skrupellos, wir sind respektlos und wir haben keine Achtung vor der Natur. Dieses Handeln wird uns viel mehr kosten als wir uns das je vorstellen können. Es wird dazu führen, dass wir um saubere Umwelt Kriege führen werden und so weiter…….
Dieses Bild – stellvertretend für zehntausend andere Bilder – ist ein Mahnmal. Es ist eine Aufforderung hinzuschauen. Und zwar genau dorthin, wo die Ursachen für dieses Versagen liegt. Es ist auch eine Aufforderung dazu, jenen, die solche Verbrechen zu verantworten haben, auf die Finger zu klopfen und auf die Füsse zu treten.
Es ist unschicklich in einem Reiseblog solche Bilder zu publizieren – es ist schicklicher Malediven-Strände und 6-Stern-Hotels in Dubai zu zeigen und zu schreiben, wie schön die Welt dort ist. Ich folge diesem Weg heute – am Karfreitag – nicht. Es ist der schwärzeste Tag unserer Kulturgeschichte – es ist der Tag, an dem wir einen Propheten/Weisen (für manche ist er der Sohn Gottes), den wir fünf Tage zuvor mit Pomp und Trara empfangen, auf dem Kreuz hingerichtet haben. Wer sagt, dass das schon vor 2.000 Jahren geschehen ist und mit dem Heute nichts zu tun hat, will die Ähnlichkeiten wohl nicht sehen. Mehr schreibe ich jetzt nicht dazu. Bildet Euch eine Meinung dazu, aber lasst Euch von den Pharisäern der Gegenwart nicht dauernd für so dumm verkaufen.
Dieses Bild wurde nicht gesponsert vom Hersteller eines Softdrinks oder irgendeinem anderen Konzern, dessen Überreste hier schwimmen. Ach ja, ich habe vergessen zu erwähnen, dass die Konzerne uns ja nur den Inhalt – nicht aber die Verpackung verkauft haben – und daher leider nicht für diesen Dreck zur Verantwortung gezogen werden können. Ist doch aber auch blöd!